Trainingstipps


 

 

 

Das Schießen von Trefferbildern

Bändigung des Pulsschlages

Der Präzisionsschuss

Tipps zur Beherrschung der Wettkampferregung

Training der mentalen Stärke

 

 


Das Schießen von Trefferbildern

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Von Gert Schreiber

 

Ob Anfänger oder Spitzenschütze, eine Aussage über den Zustand der Technikelemente Anschlag und Abzugstechnik und eine gezielte Verbesserung ihres Beherrschungsgrades ist vor allem über das Schießen von Trefferbildern mit und ohne Abkommensbestimmung zu erreichen. Nur beim Training o. B. kann der Schütze, ohne ablenkende Beeinflussung, sich voll auf das Visieren bzw. das Abziehen konzentrieren. Nach 10 oder 20 Schuss wird die Lage des Trefferbildes eingeschätzt. Ideal wäre die Beobachtung durch eine "Zweitperson" oder den Trainer, um zu beobachten, wie sich das Trefferbild entwickelt.

 

1. Ursache
bezogen auf das Trefferbild: Der Abzugsfinger liegt zu fest am Pistolengriff an und verdrückt bei der Abzugsbetätigung die Waffe nach links.


Ursachenbeseitigung:
Der Pistolengriff muss so gearbeitet sein, dass der Abzugsfinger (LP, SP, OSP) nur mit dem ersten Glied anliegt, also nur den Abzug berührt. Die Abzugsfinger bei der Disziplin Freie Pistole können auf Grund des "Stechers" mit dem zweiten und dritten Glied anliegen.

 

2. Ursache
Die Fuß- oder Beinstellung stimmt nicht, der Oberkörper nimmt einen ungünstigen Winkel zur Scheibe ein. Die Spannung im Oberkörper bzw. Schießarm löst sich beim Schuss und bewirkt eine seitliche Abweichung.


Ursachenbeseitigung:
Mit geschlossenen Augen in Anschlag gehen, wenn der Kontakt zum inneren Anschlag hergestellt ist, werden die Augen geöffnet. Jetzt korrigiert der Schütze mit Versetzen der Füße (cm für cm) solange, bis das Visier sich im Halteraum einpendelt. Danach ist der Anschlag aufzulösen und wieder einzunehmen, bis sich das Gefühl für einen optimalen Anschlag einstellt.

 

Schlussbemerkung: Schütze und Trainer sind gut beraten, wenn über diese Korrekturen im Trainingstagebuch Nachweis geführt wird. Trefferbilder- / Schussbilderschießen kann auch in das wettkampfnahe Serienschießen einbezogen werden. Bei unerklärlichen Technikproblemen sollte jedoch wie erläutert im Training gearbeitet werden. Das Ansagen des "Abkommens" an eine Zweitperson ist die rationellste Form für die Ursachenerkennung.

 

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Bändigung des Pulsschlages

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Von Gaby Bühlmann

 

Der Pulsschlag ist der zentrale Rhythmus unserer Lebensfunktionen. Etwa 60 Schläge pro Minute tut das Herz in Ruhe, Tag und Nacht treibt die Muskelpumpe den roten Saft in die Organe. Sauerstoff, Zucker, Mineralien und Hormone werden so zu ihren Verbrauchern gebracht. Auf dem Retourweg fließen die Rückstände zur Entsorgung ab. Zwischen Schlaf und körperlicher Höchstleistung kann sich das Herz an deutlich verschiedene Drehzahlen anpassen. Die Schlagrate kann auf bis zu 200 pro Minute steigen, die Transportleistung pro Kontraktion des Herzmuskels vermag sich zu vervielfachen. Wie ein Motor im Leerlauf nur leise säuselt, bei Vollgas aber kräftig brummt, so verwandelt sich der sanfte Ruhepuls bei Arbeit oder Stress in einen "Klopfsauger".


Schützen spüren dies im Wettkampf, wenn der erste oder letzte Schuss aufgezogen wird. Gerade im Liegend- und Kniendanschlag ist das problematisch, weil der gleichmäßige Takt die Waffe in eine rhythmische Bewegung versetzt. "Ich hab´ nen Puls drin" lautet die lapidare Meldung in diesem Falle. Das Ringkorn schlägt munter zur Seite aus, das Auslösen wird äußerst riskant, weil man die richtige Phase erwischen muss, um böse Querschläger zu vermeiden. Die Wirkung des Pulses auf den Anschlag lässt sich niemals völlig ausschließen.


Wer mit dem Puls im Anschlag zu kämpfen hat, kann sich mit ganz verschiedenen Mitteln zur Wehr setzen. Das beginnt mit körperlichem Training. Wer die Ausdauer durch Laufen oder Radeln verbessert, senkt die Schlagfrequenz seines Herzens. Das schlägt dann nur noch 50 Mal pro Minute und lässt zwischen zwei Kontraktionen einen größeren Abstand. Gut trainierte Sportler schaffen die gleiche Arbeitsleistung bei niedrigeren Frequenzen. Sie erleben deshalb bei Stress oder Hitze weniger große Steigerungen.


Die zweite Ebene zur Beruhigung des Pulses ist die viel zitierte "Psyche". Schützen geraten kaum wegen körperlicher Anforderungen in Wallung, meist sind es die Gedanken, die das Herz in Aufruhr bringen. Dagegen hilft Entspannungstraining, das die Grundlagen zur mentalen Beeinflussung des Pulses vermittelt ("Ich bin ruhig und entspannt"). Besonders Atemübungen eignen sich zur Dämpfung der Frequenz, weil eine gleichmäßig verlangsamte Lungentätigkeit das Herz gemächlicher schlagen lässt. In der Praxis erreicht der Schütze viel, wenn er bei starkem Anstieg des Pulses eine kleine Pause einlegt und ruhig durchatmet. Anschließend sollte er seine Aufmerksamkeit wieder der Steuerung des Schusses zuwenden und insbesondere auf die gewohnte Atmung achten.


Die nächste Ebene zur Behandlung von Pulsstörungen ist die Schießkleidung. Gut gepolsterte Aufnäher an den Ellbogen und am linken Oberarm dämpfen die Vibrationen. Jacke und Ärmel dürfen nicht zu eng sitzen, sonst drücken sie die Schlagadern ab und verstärken dadurch den Puls. Kritisch ist insbesondere die Gesamtweite des Oberkörpers (Gewicht halten!) und das Raumangebot für die Arme. Um die Weite der Ärmel zu variieren, wechseln viele Schützen von Anschlag zu Anschlag die Unterbekleidung. Manchmal werden zum Beispiel die Innenseiten der Ellbogen ausgeschnitten, um Platz zu schaffen. Im Liegendanschlag können bei sehr festen Jacken die Knöpfe (bis auf den obersten) geöffnet bleiben. Viele Spezialisten verzichten liegend übrigens auch auf die Schießhose, um Einengungen um den Bauch herum zu vermeiden (ausprobieren!). Im Kniendanschlag wird die Hose vorn so weit wie möglich geöffnet (bis in den Schritt), der rechte Schuh wird ebenfalls nur locker verschnürt.


Ein besonderes Kapitel bei der Pulsübertragung kommt dem Schießriemen zu. Er verschnürt Waffe und Körper, außerdem läuft er um den Oberarm. Gerade die Arterie an der Innenseite des Oberarms gibt die stärksten Impulse ab. Bei der Befestigung des Riemens muss der Verlauf der Schlaufe deshalb sorgfältig "ausbaldowert" werden. Entscheidend ist die Höhe des Ansatzes und die Drehung um den Arm. In der Praxis bewährt es sich, den Zug des Riemens nach außen zu verlagern, damit der Druck auf die Innenseite gering bleibt. Die Halterung an der Jacke wird eingesetzt, um den Riemen außen zu fixieren und einen Teil der Haltekräfte auf die Rückenpartie zu verlagern. Unbedingt zu vermeiden sind Kontakte zwischen Riemen und Gewehr. Einmal untersagt die Sportordnung solche Anlehnungen. Vor allem aber führen Berührungen hier zu unregelmäßigen Pulseinflüssen. Die linke Stützhand am Vorderschaft wird als Quelle von Pulsübertragungen unterschätzt. Im Handgelenk und im Handteller verlaufen Adern, die bei starkem Druck genügend Energie entwickeln, um die Waffe in Schwingungen zu versetzen. Hier gilt es zunächst, den idealen Handschuh mit geeigneter Polsterung zu finden. Der Vorderschaft darf nicht zu breit sein, damit der Daumen nicht anliegt. Notfalls muss die Breite durch Abbau der Holzelemente oder durch Raspeln reduziert werden. Die Form des Stopps beeinflusst Druck (und Schmerzen) in der Hand ganz wesentlich. Zu große Durchmesser spreizen Daumen und Zeigefinger übermäßig, der Handrücken darf nicht "eingeklemmt" werden. In jedem Fall lohnt es sich, mit verschiedenen Stoppern zu experimentieren (von Kollegen ausleihen!), bis ein Minimum an Puls und Pein erreicht ist. Erstaunlich positiv wirken sich geringe seitliche Verlagerungen des Handstopps aus. Meist reichen 2-4 Millimeter zum Daumen hin, um deutlich verringerte Spannungsverhältnisse und Pulsintensitäten zu schaffen. Aufschluss über die Wirkung solcher Experimente gibt der Blick durch die Visierung oder die Konzentration auf das Gefühl in der Hand.


Wer es genau wissen will, sollte ein 50-Meter-SCATT installieren. Damit lassen sich alle Probleme bis ins Detail ausleuchten. Die Pulsübertragung ist von vielen Faktoren abhängig. Um ein Minimum zu erreichen, solltest du sämtliche Elemente der Reihe nach optimieren. Das dauert eine Weile und verlangt systematisches Vorgehen. Aber es lohnt sich. Wenn dein Gewehr wirklich ruhig im Ziel liegt, fallen die Zehner wie reifes Obst...

 

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Der Präzisionsschuss

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Von Gert Schreiber

 

Der technische Ablauf beim Schuss:

Mit dem Anheben der Waffe wird eingeatmet (einfach oder doppelt). Ab Gipfelpunkt der Waffenlage wird mit Hilfe des kontrollierten Ausatmens die Waffe abgebremst und in den Halteraum gesenkt. Der Finger liegt am Abzug mit dem Senken der Waffe wird der Druck auf den Abzug ständig und gleichmäßig verstärkt.

 

(t1 = Auftaktphase) Das Senken der Waffe wird durch ein fein gesteuertes Ausatmen gesichert, gleichzeitig wird der Druck auf den Abzug verstärkt. Über das Visier wird dieser Ablauf gesteuert.

 

(t2 = Arbeitsphase) Mit Erreichen des Halteraumes ist der Schuss ausgearbeitet. Im Halteraum löst das optimale Visierbild den Schuss aus.

 

(t3 = Auslösephase) Ein Nachhalten sichert die Konzentration auf das Visier über die Schussauslösung hinaus.

 

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Tipps zur Beherrschung der Wettkampferregung

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Von Gert Schreiber

Kurzprogramm zur Regulierung von "Anspannung" und "Entspannung"

1. Vorübungen:

Als Vorübung müssen wir uns an den Zustand der Entspannung gewöhnen, indem wir ein differenziertes Gefühl für Spannung und Entspannung als sehr unterschiedliche Zustände empfinden lernen. Es kommt darauf an, die verschiedenen Empfindungen, die bei der Anspannung und Entspannung entstehen, genau zu erfühlen und zu beobachten. Es ist angenehm, wenn die Muskeln vom angespannten in den entspannten Zustand übergehen, dieser Übergang ist genau zu erfühlen und zu beobachten. Das Erlernen und Erproben sollte zu Beginn allein und später im Training auf dem Schießstand erfolgen. Die Fähigkeit der Zustandsregulierung ist im WK deshalb von Vorteil, weil in kürzester Zeit (max. 5 Minuten) die im WK erforderliche Konzentration auf "den Punkt" wieder hergestellt wird.
Beginnen wir mit der rechten Hand: Die Hand fest zur Faust ballen, jedoch nicht verkrampfen. Dieser Spannungszustand erhält die Zahl 100. (höchster Anspannungsgrad)
Vom Spannungszustand 100 gehen wir nun in 5 Schritten auf Zustand 0 zurück. Suche den Spannungszustand, der dem Niveau 80 entspricht, fühle in die Hand hinein und lege den Zustand 80 fest - danach bestimme den Zustand 60 usw. (geordnet:100-80-60-40-20-0) Versuche anschließend in ungeordneter Folge die verschiedenen Zustände einzustellen - zu erfühlen.
(ungeordnet:100-40-80-20-60-0)

2. Kurzprogramm:

a) Arme:

  • Erst rechte Hand, dann linke Hand, danach beide Hände zur Faust ballen
  • Erst rechte Hand, dann linke Hand, danach beide Hände zur Faust ballen
  • Rechter und linker Arm, beide Arme anwinkeln, Oberarmmuskeln fest an- und entspannen
  • Beide Arme strecken, Handflächen zeigen nach oben
  • Beide Arme strecken, Handflächen zeigen nach unten

b) Halsmuskulatur

  • Kopf nach hinten drücken
  • Kopf nach rechts drehen, drücken
  • Kopf nach links drehen, drücken
  • Kopf nach vorn heben, drücken


Hände hinter dem Nacken verschränken, mit dem Nacken fest gegen die Hände drücken. Kopf locker ausbalancieren, sodass die Spannung sich löst.

c) Schultergürtel und Brustkorb:

  • Schultern heben und fallen lassen
  • Schultern nach hinten ziehen
  • Schultern nach vorn schieben
  • Oberkörper nach vorn beugen (Rumpfbeugen vorwärts)

Dabei wie folgt auf die Atmung achten: Tief einatmen, Luft anhalten (Spannung im Brustkorb), ausatmen (angenehme Entspannung), je 4- bis 6-mal.

d) Gesäß und Beinmuskulatur:

  • Fersen fest gegen den Boden drücken, Zehenspitzen zum Boden krümmen

3. Trainingshinweise:

1- bis 2-mal tägliche Übung sichert die geplante Wirkung beim Erfühlen der muskelphysiologischen Prozesse.

4. Das 5-Wochen-Programm:

  • 1. Woche: Vorübungen
  • 2. Woche: Kontrolle
  • 3. Woche: a + b
  • 4. Woche: a + b + c
  • 5. Woche: a bis d (komplett)

Den Sportlern sind jene Übungen für den WK zu empfehlen, die am sichersten den Zustand regulieren.

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Training der mentalen Stärke

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Obwohl diese Seiten über das Training der mentalen Stärke in erster Linie von und für Bogenschützen geschrieben worden sind, sind sie auch für jede andere Schießsportart anwendbar - ich bedanke mich mich an dieser Stelle bei Harald - alias Metrodix, dem Webmaster von www.compoundbow.de

Geist und Körper

Der Geist und der Körper arbeitet zusammen und der Status des Jeweiligen beeinflusst den Anderen. Wenn der Körper in einer "Kampf-Situation" ist, Muskelspannung, Zähne zusammen gebissen, Stirn gerunzelt, wird der Geist eine "passende" Haltung einnehmen. Er wird misstrauisch, schnell ärgerlich, unzugänglich und unempfänglich. Wenn aber, auf der anderen Seite, der Körper entspannt ist - Schultern zurück, Kopf oben, Augen weit offen und ein Lächeln auf dem Gesicht - wird auch der Geist aufnahmebereit sein, offen und entspannt. Demonstriere Dir das selber, indem Du einfach mal annimmst Du wärest ärgerlich. Richte Dein Aussehen und Deine Körperhaltung entsprechend ein und kontrolliere dann Deinen geistigen Status. Dann nimm eine glückliche und entspannte Haltung ein und vergleiche Dein Gefühl mit dem davor. Der Unterschied sollte bemerkbar sein. Dies ist der Einfluss, den der Körper auf Deinen Geist hat.
Nun kann aber der Geist den gleichen Effekt auf den Körper haben. Ist Dein Geist deprimiert, verzweifelt, denkt an Kummer und Leid, wird sich Deine Körperhaltung entsprechend anpassen. Ist Dein Geist ruhig, zuversichtlich und konzentriert ist es für Deinen Körper viel leichter Deinen Anforderungen nachzukommen.
Der Punkt ist, Körper und Geist sind verbunden und Du kannst Deine Kontrolle über einen dazu benutzen, den Anderen zu beeinflussen. Die Fähigkeit Deinen Geist zu nutzen und zu kontrollieren ist ein riesiger Vorteil in jedem Wettkampf-Sport. Am Meisten aber im Schieß-Sport, wo eine absolute Kontrolle über den Körper für einen langen Zeitraum sehr wichtig ist. Um also Dein volles Potential im Bogensport auszuschöpfen, musst Du Deinen Geist genauso trainieren wie Deinen Körper!

Mentales Training

Du lernst Deinen Geist durch Training zu kontrollieren. Du solltest mentale Übungen genau wie Konditionstraining zu einem regulären Teil Deines Trainings machen. Es gibt drei Bereiche des mentalen Trainings die für den Bogenschützen wichtig sind.

  • Wiederholte Visualisierung- überdenken des Schussablaufes und bildlich den positiven Schuss vorstellen.
  • Konzentration - die mentale Disziplin sich auf die richtigen Elemente zur richtigen Zeit zu konzentrieren.
  • Selbstvertrauen und mentale Disziplin - der Glaube an Deine Fähigkeiten und den Willen es gut zu machen.

Diese drei Punkte können gelernt werden.

Wiederholte Visualisierung

Wiederholte Visualisierung oder mentales Training kann helfen Dein reguläres Training zu verstärken. In seiner einfachsten Form ist "Wiederholte Visualisierung" der Prozess, den guten Schuss von Anfang bis Ende zu durchdenken ohne das der Körper diesen auch ausführt. Diese Technik hilft die motorischen Fähigkeiten des Körpers und die mentale Disziplin zu verbessern. Generell:

  • Es ist ein Verfeinerungsprozess. Du kannst nichts visualisieren, was Du vorher nicht wirklich getan hast. Du solltest also entsprechende Erfahrung haben.
  • Mentales Training sollte in Verbindung mit, nicht anstatt, regulärem Training erfolgen.
  • "Wiederholte Visualisierung" verbessert vorher gelernte motorische Fähigkeiten. Mentales Training zwischen Trainings-Sessions kann Deinen kompletten Schussablauf verbessern.
  • "Visualisierung" hilft natürlich nur, wenn Du Dir die richtigen Dinge vorstellst. Wenn Du also über schlechte Schüsse nachdenkst, ....... :->
  • Es werden nur sehr kurze Perioden der Visualisierung benötigt. Nicht mehr als 5 Minuten oder so. Normalerweise verliert man danach die Konzentration.

Visualisierung kann jederzeit gemacht werden. Gerade während eines Trainings kannst Du einen perfekten Schuss, den Du eben gemacht hast, noch mal durchdenken und Dir vergegenwärtigen wie er sich anfühlte. Du kannst auch Dein Training mit einer kurzen mentalen Phase beginnen und, als Teil Deiner Trainings-Analyse, damit beenden.
Mentales Training kann von zwei Punkten aus gemacht werden. Einmal versuchst Du den perfekten Schuss aus Dir selber heraus zu fühlen und zu erleben und Du kannst Dir vorstellen, wie Du von aussen bei diesem Schuss aussiehst. Du solltest aber auf jeden Fall versuchen, Ablenkungen zu vermeiden während Du das tust.

Konzentration

Ohne Konzentration ist Deine physische Leistungsfähigkeit von sehr begrenztem Wert. Konzentration sollte bei der Schussausführung vorherrschen und sie sollte positiv sein. Du musst darauf konzentriert sein Deinen Körper zu kontrollieren um den perfekten Schuss abzuliefern. Denke auf keinen Fall daran, was Du NICHT tun solltest! Wenn Du auf Deinen Schussablauf konzentriert bist, kommen die Ergebnisse von allein. Generell, Konzentration auf den Schussablauf ist Konzentration auf Körperkontrolle. Das spezielle Objekt Deiner Konzentration wird über den Wettkampf hin mehrmals wechseln. Wenn alles gut läuft, wirst Du die Erfahrung einer "generellen Konzentration" über den gesamten Schussablauf machen. Trotzdem musst Du gewöhnlich Deine Konzentration auf bestimmte Bereiche des Ablaufes fokusieren. z.B. Release, ankern oder zielen. Die richtige Konzentration während des Ablaufes muss gelernt werden. Mentale Kontrolle und Konzentration kann nur aus dem Bewusstsein kommen und wird dort auch entwickelt durch Versuch und Training. Es gibt zwei Stufen um Konzentration beim schießen zu lernen. Die erste Stufe ist verbale Abgrenzung. Erzähle Dir selber (laut wenn es sein muss) was Du da gerade tust. Das ist nicht einfach und wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber mit der Zeit wirst Du in der Lage sein zu beschreiben was Du denkst und auf was Du konzentriert bist. Die zweite Stufe ist, diesen Prozess auszudehnen bis nach dem "Nach-zielen". (Follow-through)
Wenn Du Dich auf das konzentrieren konzentrierst, werden Deine Ergebnisse nach lassen. Einfach weil Du nicht auf das Schießen konzentriert bist, sondern darauf wie sehr Du konzentriert bist. (Klingt jetzt blöd? Tja, das gibt es aber leider reichlich.) Wenn Du das merkst, mach eine Pause und fang nochmal an.

Selbstvertrauen und mentale Disziplin

Mentale Disziplin ist die Fähigkeit Dich selbst zu zwingen Deinen perfekten Schuss unter Wettkampfbedingungen immer zu wiederholen. Auf einer Ebene ist es die Fähigkeit, Dich nur auf den Ablauf zu konzentrieren. Auf einer tieferen Ebene ist es die Fähigkeit positiv über Deinen Schussablauf zu denken und darüber ihn zu kontrollieren. Letztendlich, mentale Disziplin ist der absolute, bedingungslose Glaube an Deine Fähigkeit zu gewinnen. Wie Konzentration oder das korrekte Release, mentale Disziplin ist lernbar.
Leidenschaft und Inspiration ist keine mentale Disziplin. Es ist ja schön für König und die Dame des Herzens zu kämpfen, aber äußere Beeinflussung macht niemanden zum Champion. Egal wie inspiriert Du bist, ohne mentale Disziplin ist es sehr schwierig zu gewinnen. Es ist wichtig sich an eines zu erinnern: "Es gibt nichts legales oder sportliches, was ein Schütze tun kann um das Ergebnis seines Konkurrenten zu beeinflussen." Deshalb, wenn Du gewinnen willst, musst Du besser sein als er.
Die "Achtungsspannung" oder "mentale Ausdauer" ist ein wichtiger Aspekt und kann, wie andere Aspekte der mentalen Disziplin, durch Training aufgebaut werden. So wie Du Deine Muskeln durch Zunahme der Wiederholungen trainierst, kannst Du mentale Ausdauer dadurch trainieren, das Du Deine Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrecht erhältst. Du solltest es so trainieren, das Du Deine mentale Spannung länger aufrecht halten kannst, als es das Turnier erfordert. So kommst Du durch den ganzen Wettkampf ohne zwischendurch übermäßig zu ermüden.

Die Entspannungs-Reaktion

Die Entspannungs-Reaktion wird als positiver Effekt im Wettkampfumfeld benutzt. Die richtige Anwendung dieser Technik kann:

  • Wettkampfdruck minimieren
  • den Einfluss von Störungen reduzieren
  • neu-konzentrieren, weg von negativen Gedanken
  • Dich erfrischen für die nächste Stufe des Wettkampfes

Es gibt zwei fundamentale Tatsachen über die Entspannungs-Reaktion

  • Die Entspannungs-Reaktion ist real.
  • Du kannst es kontrollieren und nutzen wann Du willst.

Es gibt viele Möglichkeiten die Entspannungs-Reaktion hervorzurufen.

  • Tiefes atmen

      • atme langsam und gleichmäßig
      • atme tief aus dem Zwerchfell

     

  • Entspannte Körperhaltung

      • Kopf runter
      • Arme an der Seite, Schultern und Arme locker

     

  • Schrittweise Entspannung des Körpers

      • Lege Dich auf den Rücken und spanne alle Muskeln an
      • Jetzt schrittweise, beginnend mit den Füßen, entspanne jede einzelne Muskelgruppe, den Körper aufwärts

     

  • Lies Dein Script (Deine handschriftliche Wettkampfstrategie)
  • Kombinationen des oberen

Du kannst den Entspannungsprozess auch dazu nutzen, Deine Konzentration wieder auf Dein Ziel zu richten. Du machst das, indem Du Dein Ziel wieder in den Vordergrund Deiner Gedanken bringst. Dies sollte in der letzten Phase des Entspannungsprozesses passieren und Dich wieder zurück zur mentalen Spannung bringen.

Wettkampf-Druck

  • Wettkampf-Druck ist existent!.
  • Wettkampf-Druck kann benutzt werden um Deine Fähigkeiten zu verbessern.
  • Diese Kontrolle kann gelernt werden.

Wettkampf-Druck ist ein Ergebnis von Angst (Sorge). Die erhöhte bewusste Angst erzeugt ein Feedback nach dem anderen.

Um den negativen Einfluss von Wettkampf Druck zu reduzieren:

  • Akzeptiere das Angst ein natürlicher Teil eines Wettkampfes ist.
  • Entdecke Dich selbst unter Wettkampf Druck (gehe zu vielen Wettkämpfen).
  • Denke daran, niemand ist frei von Wettkampf Druck.

Nutze den Druck zu Deinem Vorteil:

  • Verstehe das Du, als Ergebnis dieses Druckes, empfindlicher auf alles reagierst.
  • Benutze mentale Disziplin um dieses erhöhte Bewusstsein in Deinem Schussablauf zu kanalisieren.
  • Versuche Dich unter Druck zu konzentrieren.

Tipps den Druck unter Kontrolle zu halten

Vor dem Wettkampf:

  • Beschäftige Dich mit irgendwas
  • Entwickle eine Routine um Dich selber auf dem Wettkampf vorzubereiten

      • Tief atmen
      • Bewusste Entspannung
  • Visualisiere Deine perfekten Schussabläufe

Während des Wettkampfes:

  • Konzentriere Dich auf Deine Abläufe

      • Plane und folge dann Deiner mentalen Routine
      • Schieße nur "Ein Schuss Wettkämpfe"
  • Erlaube nichts und niemandem Dich emotional zu belasten
  • Lächle und freue Dich über den Wettkampf
  • Gib niemals auf

Wille

Schießen ist ein Sport des Willens. Du musst es wollen um das nötige Training durchzuziehen. Du musst wollen, daß Dein Körper den perfekten Schuss zu jeder Zeit bringen kann, im Training und im Wettkampf. Du schulst Deine Willenskraft bis sie auf einem höheren Level ist.

Der Wille zu gewinnen

Der Wille zu gewinnen wird auch Motivation oder Leidenschaft oder Wettkampf-Geist genannt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass jeder eine kleines Quäntchen "Wettkampf-Geist" hat. Es ist ebenso sehr wahrscheinlich, dass dieser "Wettkampf-Geist" durch Erfahrung verändert werden kann. Wiederholte Niederlagen können dazu führen, dass eine Person mit eigentlich einem "starken Wettkampf-Geist" die Lust zu Wettkämpfen verliert. Auf der anderen Seite können wiederholte Siege bei jemandem der eigentlich nur mal so zu Wettkämpfen geht dazu führen, dass er "Blut leckt". Daher kommt auch das Sprichwort: "Nichts ist so erfolgreich wie der Erfolg!" Es mag möglich sein, den Willen zum Erfolg genauso zu entwickeln, wie es möglich ist sein Selbstvertrauen aufzubauen. Der "Geschmack des Sieges" oder gute Schussabläufe kann sehr stimulieren, diese Erfahrungen zu wiederholen. Wiederholte Siege steigern in der Regel den Wunsch nach "mehr"! Gewinnen wird zur Gewohnheit und der Schütze wird ein guter, gewaltiger Wettkämpfer. Eines ist sicher, der Wille zu gewinnen ist für den Sieg absolut nötig und dies gilt für jeden Wettkampf-Level. Ob Kreismeisterschaft oder "Deutsche". Der Wille zum Sieg ist die Motivation dafür, das Training auf einem Gewinner-Level zu halten. Der Wille zu gewinnen ist es auch, der dafür sorgt, dass der Schütze das Training ändert in einen "Gewinner-Ablauf".

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